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Karriereplanung mit einer Person des Vertrauens

Dr. Anouk Rijs ist von Herzen Professorin. „Ich habe niemals daran gezweifelt, dass eine Wissenschaftlerin Professorin werden kann. Und ich denke, dass es für Studenten wirklich gut ist zu sehen, dass eine Karriere im akademischen Bereich möglich ist“, sagt die Professorin (Assistant Professor) für erweiterte Spektroskopie und pysikalische Chemie an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Radboud Universiteit in Nijmegen, Niederlande.

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Dr. Anouk Rijs hat bereits ein Experimente in Hamburg gestartet. Foto: CUI

Gemeinsam mit Prof. Roseanne Sension (University of Michigan) wurde Dr. Rijs mit dem Mildred Dresselhaus Award 2014 ausgezeichnet, den CUI jedes Jahr an zwei international herausragende Wissenschaftlerinnen vergibt. Der Award beinhaltet ein Preisgeld und ist mit  Lehr- und Forschungsaufenthalten am CUI verbunden; ein wichtiges Ziel dabei ist es, internationale Vorbilder für Wissenschaftlerinnen nach Hamburg zu holen.

Als Anouk Rijs Chemie an der Freien Universität Amsterdam studierte, galt eine männliche Welt als normal: „So war es. Aber es gab auch eine Professorin, also dachte ich, dass jeder den Weg gehen kann, der am besten zu ihm oder ihr  passt.“ Nach dem Master sah sie sich Stellenanzeigen sowohl im akademischen Bereich als auch in der Industrie an und stellte fest, dass die interessanten Positionen in beiden Bereichen eine Promotion verlangten. Also zog sie die Konsequenz und promovierte an der Freien Universität von Amsterdam sowie an der Universität Amsterdam. Dadurch konnte sie zwei unterschiedliche Bereiche kombinieren, ultraschnelle Spektroskopie und elektronische Detektion, um atmosphärische Fragen und Reaktionsdynamiken zu untersuchen. Zu einem relativ frühen Zeitpunkt in der Karriere riet ihr ihre Betreuerin, die tatsächlich auch eine Mentorin war, sich eigene Finanzierungsquellen zu erschließen. Also ging Anouk Rijs im Rahmen eines europäischen Netzwerk-Programms als Postdoc an die University of Santa Barbara in Kalifornien. Dort liebte sie insbesondere die Möglichkeit, viele neue Technologien kennen zu lernen, und als sie drei Jahre später in die Niederlande zurückkehrte, galt sie dort als Pionierin für die Überführung großer Moleküle in die Gasphase.

Bewusstsein für Karriereschritte schärfen

In ihrer Position als Assistant Professor sieht sich Anouk Rijs heute zunehmend selbst als Vorbild. Bitten Studenten sie um Rat, empfiehlt sie ihnen zunächst, eine Person ihres Vertrauens zu finden. Diese könne auch aus anderen Bereichen kommen, denn wichtig sei es, das Bewusstsein für die Karriereschritte zu schärfen. Anouk Rijs selbst sah sich die Karrierewege anderer Wissenschaftlern in ihrem Bereich genau an, um die entscheidenden Wendepunkte einer Karriere kennen zu lernen. Rijs: „Und niemand sollte sich für die einzige Person halten, die Zweifel hat. Aber diskutieren Sie Ihre Zweifel mit Ihrem Mentor und – wenn Sie es wirklich wollen – machen sie weiter.“

Dr. Rijs hat klare Ziele vor Augen: Sie möchte Vollprofessorin werden, herausragende Forschung betreiben, eine zunehmende Zahl von Studentinnen und Studenten lehren und so dieselbe Rolle ausfüllen, die Ihre Professoren für sie einnahmen. Im Rahmen des Mildred Dresselhaus Programms wird sie die mit Dr. Melanie Schnell begonnenen Experimente fortführen und in Kollaboration mit Prof. Arwen Pearson und Prof. Henry Chapman neue Techniken erproben. „In meiner Forschungsarbeit in Nijmegen zoomen wir bis in das Herz von Proteinen, um herauszufinden wie die Dinge interagieren, wie molekulare Erkennung funktioniert“, erklärt sie. „In Hamburg möchte ich dieses lokale, herangezoomte Bild mit der Funktionsweise und einem globalen Bild verbinden, um zum Beispiel herauszufinden, wie die Bindung und Umwandlung von ATP, unserem Energie-Molekül, die Struktur des gesamten Moleküls beeinflusst.“ Ihr Aufenthalt wird somit die Hamburger Forschungsaktivitäten auf den Gebieten der molekularen Erkennung und der zeitaufgelösten Untersuchung des Verhaltens biologischer Systeme auf der molekularen Ebene verstärken. Anouk Rijs: „Ich bin sehr glücklich über die Gastprofessur und freue mich sehr auf meine Forschungsaufenthalte im Frühjahr und im Herbst in Hamburg.“