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Frankreich wird drittgrößter Gesellschafter bei European XFEL

Die am CUI beteiligte European XFEL GmbH hat jetzt mit Frankreich den 9. offiziellen Gesellschafter. Das Land trägt 36 Millionen Euro (Preisniveau von 2005) zum Bau der Forschungseinrichtung bei. Dies entspricht einem Anteil von 3 Prozent. Frankreich ist damit drittgrößter Gesellschafter, nach Deutschland mit 58 Prozent und Russland mit 27 Prozent. „Frankreich war von Anfang an in die Entwicklung des European XFEL eingebunden und ich freue mich, dass nun auch der formelle Beitritt erfolgt ist“, erklärte European XFEL Geschäftsführer Prof. Massimo Altarelli. „Ich gehe davon aus, dass sich französische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun noch stärker als bisher bei der Entwicklung unseres wissenschaftlichen Programms engagieren werden.“ Die französischen Forschungsorganisationen Commissariat à l’Énergie Atomique et aux Énergies Alternatives (CEA) und das Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) vertraten Frankreich bei der Unterzeichnung des Vertrags in Hamburg.

Die Forschungsziele des European XFEL reichen von der Untersuchung komplexer Moleküle über die Erforschung extremer Zustände bis hin zu Filmaufnahmen von chemischen Reaktionen auf atomarer Ebene reichen. Diese Ziele sind für die französischen Wissenschaftler von großem Interesse. Als größte europäische Organisation im Bereich Grundlagenforschung ist CNRS mit zehn Instituten auf allen größeren Wissensgebieten tätig, der Jahresetat liegt bei einem Viertel der Ausgaben Frankreichs für Forschung im zivilen Bereich. CNRS liefert für den European XFEL sogenannte Power-Coupler, mit denen die Beschleunigungsenergie ins Innere des Beschleunigers übertragen wird. CEA ist eine öffentliche Forschungseinrichtung im Bereich Grundlagenforschung und Technologieentwicklung mit den Schwerpunkten CO2-emissonsarme Energien, Informationstechnologien und Gesundheitstechnologien. Die Forschungseinrichtung montiert die 100 Module des European XFEL-Linearbeschleunigers und Monitore zur Strahlpositionierung für die Resonatoren, in denen die Elektronenpakete beschleunigt werden.

„Die französischen Forschungsorganisationen freuen sich über den Erwerb von Anteilen am European XFEL, sagt Prof. Alex C. Müller, stellvertretender Direktor am CNRS und Mitglied des European XFEL Council. „Wir blicken mit Spannung auf den Moment, an dem diese hervorragende Forschungseinrichtung den ersten Strahl liefert.“

Über European XFEL:

In der Metropolregion Hamburg entsteht mit dem European XFEL eine Großforschungsanlage der Superlative: 27 000 Röntgenlaserblitze pro Sekunde und eine Leuchtstärke, die milliardenfach höher ist als die besten Röntgenstrahlungsquellen herkömmlicher Art, werden völlig neue Forschungsmöglichkeiten eröffnen. Forschergruppen aus aller Welt können an dem europäischen Röntgenlaser atomare Details von Viren und Zellen entschlüsseln, dreidimensionale Aufnahmen im Nanokosmos machen, chemische Reaktionen filmen und Vorgänge wie die im Inneren von Planeten untersuchen. Die Betreibergesellschaft European XFEL GmbH ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation, die eng mit dem Forschungszentrum DESY und weiteren internationalen Institutionen zusammenarbeitet. Bei Beginn des Nutzerbetriebs  im Jahr 2017 wird sie rund 250 Menschen beschäftigen. Mit Kosten von 1,15 Milliarden Euro (Preisniveau 2005) für Bau und Inbetriebnahme und einer Länge von 3,4 Kilometer ist European XFEL eines der größten und ambitioniertesten europäischen Forschungsprojekte. Derzeit beteiligen sich zwölf Länder: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien und Ungarn. Mehr Informationen finden Sie unter www.xfel.eu/de.