Die International Human Frontier Science Program Organization (HFSPO) hat Dr. Cornelius Gati mit einem Long Term Fellowship für Postdoktoranden ausgezeichnet. Der CUI-Wissenschaftler aus der Gruppe von Prof. Henry Chapman gehört zu den 75 exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die aus einem Pool von 788 Bewerbungen aus 61 Ländern ausgewählt wurden.
Vor wenigen Tagen erst hat Cornelius Gati seine Doktorabeit verteidigt.
Zielgruppe der HFSP-Fellowships für Postdoktoranden sind junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich gezielt in einem Labor in einem anderen Land weiter entwickeln möchten. Schon in wenigen Tagen wird Gati seinen neuen Arbeitsplatz am Laboratory of Molecular Biology (LMB) an der University of Cambridge in England beziehen. „Das LMB ist quasi die Geburtsstätte der modernen Strukturbiologie – vor 60 Jahren mit Röntgenkristallographie, heute führt es das Gebiet der Elektronenmikroskopie voran“, so Gati, der sich auf die neue Herausforderung freut: „Mein Arbeitsthema ist die ’single particle cryo electron microscopy‘, bei der wir atomare Modelle von einzelnen, nicht-kristallisierten Biomolekülen erzielen.“
Vor wenigen Tagen erst hat Gati, der Mitglied der CUI- und der PIER-Graduiertenschule war, seine Doktorarbeit verteidigt. Von September 2012 bis November 2015 forschte er in der Coherent Imaging Gruppe von CUI-Professor Henry Chapman (Universität Hamburg, DESY) im Center for Free-Electron Laser Science (CFEL). „Das war eine tolle Zeit, die mich sehr geprägt hat“, sagt Gati mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wie Chapman, der Anfang des Jahres mit einem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde, gehört auch der neue Betreuer zu den weltweit renommiertesten Wissenschaftlern: Das Fachmagazin Nature wählte Sjors Scheres 2014 zu den Top 10 der einflussreichsten Wissenschaftler der Welt. Gati: „Seine Software ‚RELION‘ ist momentan eine der am meisten verwendeten Softwares auf dem Gebiet und darüber hinaus hat das LMB eine fantastische Elektronen-Mikroskopie Facility.“ Zudem wird Gati von weiteren herausragenden Strukturbiologen umgeben sein, etwa dem Chemie-Nobelpreisträger von 2009, Venki Ramakrishnan.
HFSP-Fellowships zielen darauf ab, internationale Kollaborationen zu fördern, und sind mit einer Rückkehr-Komponente verbunden: Schon im zweiten Jahr können die Postdoktoranden Pläne für den Aufbau eines eigenen, unabhängigen Labors entwickeln und im dritten Jahr an einen neuen Ort wechseln.