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Auszeichnung: CUI-Programm macht Wege sichtbar

Tochter polnischer Immigranten, ein naturwissenschaftliches Studium in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, Mutter von vier Kindern, eine herausragende Karriere trotz vieler Widerstände gerade zu Anfang ihrer Karriere – „Mildred Dresselhaus steht für genau das, was wir zeigen wollen“, sagte Prof. Heinrich Graener, Dekan der MIN-Fakultät an der Universität Hamburg, bei der Verleihung des Gleichstellungspreises 2018. In Anwesenheit von Vizepräsidentin Prof. Jetta Frost, der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Angelika Paschke-Kratzin und weiteren Gäste ist der mit 10.000 Euro dotierte Preis im Gästehaus der Universität an das Organisationsteam des „Mildred Dresselhaus Gastprofessorinnenprogramms“ im Exzellenzcluster CUI übergeben worden.

Vizepräsidentin Prof. Jetta Frost (rechts) überreichte die Urkunde an das CUI-Organisationsteam. Foto: UHH, RRZ/MCC, Mentz

„Ich freue mich sehr, dass hier die Menschen im Vordergrund stehen, die dafür sorgen, dass dieses Programm zum Erfolg geworden ist“, betonte Graener und führte aus, warum solche Programme und ihre Wirksamkeit so wichtig sind. Keine 20 Prozent der Vollzeitprofessuren in der MIN würden von Frauen belegt. Graener: „Wir müssen jungen Frauen den Weg erleichtern.“ Genauso wichtig sei es aber auch zu zeigen, dass es „geradlinige und krumme Wege“ gebe, so der Dekan. Er verwies auf die Sammlung von Fragebögen und Portraits der Mildred Dresselhaus Preisträgerinnen, die CUI in einem eigenen Magazin zusammengetragen hat und beschrieb einige Werdegänge: Dr. Liesbeth Janssen etwa, Junior-Preisträgerin 2015, hatte einen Artikel zu einem Thema gelesen, den sie so spannend fand, dass sie dem Wissenschaftler schrieb und fragte, ob sie ihren Postdoc bei ihm machen könne – obwohl das Thema keinen Bezug zu ihrer bisherigen Promotionsarbeit hatte. Graener: „Die wissenschaftliche Gemeinschaft braucht Frauen und dieses Programm braucht Sie.“

Effekte auf immer höheren Organisationseinheiten

Prof. Jetta Frost stellte das Mildred Dresselhaus Programm in den größeren Zusammenhang der Exzellenzinitiative und der strategischen Ausrichtung der Universität: „Gleichstellungsarbeit und Nachwuchsförderung gehen hier Hand in Hand. Dies führt zu Effekten auf immer höheren Organisationseinheiten.“ Die Exzellenzinitiative stelle höchste Ansprüche an die Cluster und die Universität als Institution. Nichts werde alleine gewonnen, aber dennoch müssten konkrete Maßnahmen wahrnehmbar sein. Derzeit werde daran gearbeitet, alle Gleichstellungsmaßnahmen in einer Datenbank zu sammeln und eine Beratungslandkarte zu erstellen – alles vor dem Hintergrund des Leitbildes der nachhaltigen Universität. Frost: „Aber das ist alles nur mit konkreten Projekten möglich.“

„Wir wollen beeindrucken, wir wollen Unterstützung leisten und wir wollen zeigen, dass es nicht nur einen Weg gibt“, sagte CUI-Geschäftsführerin Claudia Busch und dankte der Universität, der MIN-Fakultät, der Stabsstelle Gleichstellung und ihrem Team für die gute Zusammenarbeit. Sie erinnerte an die Anfangsphase des Clusters, als man sich Gedanken über ein Programm zur Förderung von Wissenschaftlerinnen machte, als Mildred Dresselhaus zu Besuch nach Hamburg kam, der Namensgebung zustimmte, wie Umsetzung und Finanzierung geklärt werden mussten und dann tatsächlich die erste Preisträgerin nach Hamburg kam. Busch: „Das gesamte Team hat sich über mehrere Jahre immer wieder mit viel Herz für das Programm eingesetzt. Wir freuen uns, dass es sich so gut entwickelt hat, aber auch dass unser Engagement jetzt mit einem eigenen Preis gewürdigt wird.“

Der Gleichstellungspreis der Universität Hamburg wird einzelnen Mitgliedern, Gruppen von Mitgliedern oder Organisationseinheiten der Universität zuerkannt, die in vorbildlicher Weise zum konstruktiven Umgang mit Vielfalt beigetragen haben und die Entwicklung der Universität im Sinne von Heterogenität und Gerechtigkeit nachhaltig gestärkt haben.