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Erste Mildred Dresselhaus Gastprofessorin eingetroffen

­Spanische Physikerin Dr. Rosario González-Férez startet Forschung am CUI

„We could do this interview in German as well“, sagt Dr. Rosario González-Férez. Vergangenes Wochenende ist die theoretische Physi- kerin  aus ihrer Heimatstadt Murcia im Südosten Spaniens in Hamburg eingetrof- fen. Doch Deutschland  ist kein unbekanntes Terrain für die assoziierte Professorin am Instituto „Carlos I“ de Física Teorica y Computacional in Granada: Insgesamt fünf Jahre verbrachte Dr. Rosario González-Férez bereits in Deutschland – unter anderem als Alexander von Humboldt- und als „Plan Propio de la Universidad de Granada“ -Stipendiatin an der Universität Heidelberg. Dort forschte sie als PostDoc in der Gruppe von Professor Peter Schmelcher und legte den Grundstein für eine dauerhafte  Zusammenarbeit.

Für die nächsten vier Monate arbeitet Dr. Rosario González-Férez nun als erste Mildred Dresselhaus Gastprofessorin am CUI. Nächstes Jahr – so wie es die Lehrverpflichtungen in Granada erlauben – sollen zwei weitere Monate folgen. Das Programm, für das Mildred Dresselhaus vom Fachbereich Physik am MIT ihren Namen zur Verfügung stellte, bietet international herausragenden Wissenschaftlerinnen exzellente Forschungsbedingungen und stellt ihnen frei, sich auf ein Forschungsthema zu fokussieren und Vorlesungen zu halten. Das Programm ist Teil eines ambitionierten Action Plans: Jedes Jahr wird CUI im Rahmen des Mildred Dresselhaus Gastprofessorinnenprogramms zwei führende Wissenschaftlerinnen nach Hamburg holen, um neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu schaffen, bestehende Kontakte zu vertiefen und Vorbilder für junge Frauen in der Physik zu schaffen.

Auf die Frage nach ihren Vorbildern nennt Dr. Rosario González-Férez zwar kurz Marie Curie, doch eigentlich habe die Physik sie unabhängig von Vorbildern schon immer interessiert. Insbesondere die Frage, warum die Dinge im Detail funktionieren. Anfang der 90er Jahre war ein Physik-Studium an der eher kleinen Universität von Murcia allerdings nicht möglich. Also überzeugte Dr. Rosario González-Férez ihre Eltern, sie nach Granada ziehen zu lassen. Ihre erste Idee war, Astrophysik zu studieren – tatsächlich wurde es die Quanten- und Molekülphysik.

Am CUI konzentriert sich die Physikerin in Zusammenarbeit mit Professor Jochen Küpper auf die Untersuchung von Molekülen in Anordnungen von elektrischen Feldern und Laserstrahlen. In Zusammenarbeit mit Professor Peter Schmelcher liegt der zweite Schwerpunkt  auf der Physik von Rydberg Molekülen in externen Feldern. Ihre methodische Herangehensweise zeichnet sich durch die Zeitentwicklung von Quantensystemen jenseits von adiabatischen Nährungen aus.

Für das Wintersemester plant Dr. Rosario González-Férez ein Blockseminar zu ihrem Forschungsgebiet, denn, so die Physikerin: „Es ist sehr wichtig, dieses theoretische Wissen zu gewinnen.“ Neben der guten Organisation, und den sehr guten Forschungseinrichtungen  in Deutschland schätzt die Wissenschaftlerin auch die hier üblichen großen Gruppen, da sie viele Diskussionen ermöglichen.

Auch wenn ihr der Winter bevorsteht und sie noch nie in so einer großen Stadt gelebt hat, so findet Dr. Rosario González-Férez Hamburg „very beautiful, a nice city“. Zu ihren Hobbies zuhause zählt übrigens das Wandern – in der 3500 Meter hohen Sierra Nevada.