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Wichtig für Eltern in der Wissenschaft: Keine Meetings nach 17 Uhr

„Eine familienfreundliche Universität ist ein Thema, das uns alle angeht – Männer und Frauen.“ Mit diesen Worten sprach der Dekan der MIN-Fakultät, Prof. Heinrich Graener, vielen Gästen des ersten „Scientific Career and Parenthood“-Events offensichtlich aus der Seele. Denn tatsächlich waren etwa gleich viele Männer und Frauen zum Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion ins CFEL gekommen, zu dem die beiden Exzellenzcluster CUI und CliSAP der Universität Hamburg eingeladen hatten. DSCF4429

Ein Thema, das die in der Wissenschaft tätigen Mütter und Väter zwangsläufig bewegt, ist die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, Auszeiten zu nehmen, und wie sich diese Zeiten auf den Arbeitsvertrag auswirken. Geregelt werden diese Fälle im Wissenschaftszeitvertragsgesetz, das die aus Bonn angereiste Justiziarin Dr. Ulrike Preißler vom Deutschen Hochschulverband skizzierte. Die Nachfragen aus dem Publikum machten jedoch schnell deutlich, dass es für viele Forscherinnen und Forscher nicht einfach ist, das Gesetz auf ihre persönliche Situation zu übertragen.

Welchen persönlichen Fallstricken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgesetzt sind, sobald sie die Verantwortung für Kinder übernehmen, zeigte die folgende Podiumsdiskussion. DSCF4436David Grawe (links, Meteorologisches Institut der Universität Hamburg), Prof. Gudrid Moortgat-Prick (2.v.l.) und Jun.-Prof. Rutger Boels (beide II. Institut für Theoretische Physik der Universität Hamburg) und Dr. Isabell Melzer-Pellmann (2.v.r, CMS, DESY) – zwei Väter und zwei Mütter, Eltern von zusammen gerechnet sieben Kindern – schilderten ihren jeweiligen Werdegang. Mehr oder weniger wichtig für alle: Flexibilität, also flexible Arbeitszeiten, ein flexibler Arbeitgeber, flexible Kinderbetreuung insbesondere auch während der Schulferien und persönliche Unterstützung durch den Partner, die Großeltern, aber auch durch die Arbeitsgruppe.

 

Als besonders schwierig gelten

  • Veränderungen der Lebensumstände,
  • regelmäßige Kommunikation mit Kollegen (begrenzte Zeit)
  • und die Teilnahme an Konferenzen, auf die Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Gründen nicht verzichten können und wollen.

Darüber hinaus sollte jeder jeden Tag aktiv entscheiden, wofür er seine Zeit einsetzt, empfahl Prof. Boels: „Wenn es nicht passt, gehen Sie nicht zur Professorenrunden nach 18 Uhr.“ Auf die Frage von Prof. Jan Louis, Sprecher des Sonderforschungsbereichs SFB 676, was die Universität tun könne, um Müttern und Vätern in der Wissenschaft das Leben zu erleichtern, gab es zwei klare Aussagen: grundsätzlich keine administrativen Meetings nach 17 oder 18 Uhr zulassen und die Einführung von Vertrauensarbeitszeit.

Detaillierte Informationen in der Präsentation von Dr. Ulrike Preißler.