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Neue Plattform für Wissenschaftlerinnen findet großes Echo

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Der erste „Women’s Career Day“ Anfang Februar auf dem Campus Bahrenfeld mit verschieden Workshops zur Karriereplanung ist auf ein überwältigend großes Interesse gestoßen. Insbesondere das Thema „Frauen und Führung“ lag den Wissenschaftlerinnen am Herzen. Doch auch die Kurse „Vocal Power and Physical Presence“, “Project Management in Science“ und „Media and Public Relations in Academia“ waren stark nachgefragt: Bei über 100 Anmeldungen  konnten je 30  Frauen pro Tag teilnehmen.  Erstmals richtete sich eine Workshop-Reihe ausschließlich an Frauen, denn ein wichtiges Ziel der Organisatoren, Wiebke Kircheisen, Referentin für Gleichstellung bei CUI und beim SFB 676, und Mirko Siemssen, Koordinator der PIER Helmholtz Graduate School, war es, Wissenschaftlerinnen eine Plattform zum institutsübergreifenden Netzwerken anzubieten.

Entsprechend dem internationalen Umfeld in den Naturwissenschaften fanden alle Kurse auf Englisch statt. „Das war uns ein wichtiges Anliegen, denn wer in diesem Bereich Karriere machen möchte, muss sich auf Englisch präsentieren können“, betont Kircheisen. „Darüber hinaus können die Wissenschaftlerinnen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, viele Angebote sonst nicht nutzen.“ Tatsächlich hatte die Hälfte der Teilnehmerinnen eine andere Muttersprache als Deutsch. Rose Lerner, Postdoc aus Großbritannien in der DESY Theory Group, war von dem Konzept sehr angetan: „Neben den Workshop-Inhalten war mir insbesondere die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wichtig. Mit einigen Kolleginnen, die ich an diesen beiden Tagen kennen gelernt habe, will ich mich in Zukunft regelmäßig treffen.“

Eingeladen zum Women’s Career Day hatten CUI, die Sonderforschungsbereiche 676 und 925 und die PIER Helmholtz Graduate School. Ziel war es, Doktorandinnen, Postdoktorandinnen und Master-Studentinnen aller MIN-Forschungsbereiche bei der Entwicklung und Stärkung besonderer Fähigkeiten zu unterstützen, die für eine professionelle Karriere in der Forschung unabdingbar sind. „Wir haben besonderen Wert auf eine sorgfältige Auswahl der Trainerinnen gelegt, die langjährige Erfahrung im Wissenschaftsbetrieb und als Führungspersönlichkeiten haben“, sagt Siemssen. „Weibliche Rollenvorbilder in von Männern dominierten Berufen sind ein wichtiger Teilaspekt, um Karrieren von Frauen in diesen Bereichen zu unterstützen.“

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Fotos: Marta Mayer, DESY.

Francesca Moglia (Italien) vom Institut für Laserphysik ergänzt: „Wir brauchen viel mehr solche Angebote, gerade auch auf Englisch und zu Themen wie Bewerbungstraining. Denn die Frauen auf dem Campus Bahrenfeld kommen aus der ganzen Welt – und dort liegt für viele von aus eben auch die berufliche Zukunft.“ Kircheisen: „Wir freuen uns, dass unser Konzept so gut ankommt. Das Feedback der Teilnehmerinnen bestätigt uns darin, noch mehr in dieser Richtung anzubieten.“ Dabei gab es auch einige besondere Kommentare zu hören: Etwa, dass es in Russland oder im Iran ganz selbstverständlich ist, wenn Frauen in der Physik Karriere machen. Wissenschaftlerinnen aus diesen Ländern äußerten ihre Verwunderung darüber, wie ungewöhnlich dies in Deutschland heute immer noch ist.

Tatsächlich hatten sich Frauen aus den unterschiedlichsten naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universität Hamburg, der TU Hamburg-Harburg, DESY und anderen der Helmholtz Zentren, European XFEL sowie European Molecular Biology Laboratory angemeldet. Wegen des unerwartet großen Interesses, das zu langen Wartelisten für einzelne Workshops führte, ist ein zweiter „Women’s Career Day“ bereits im März geplant.