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Karriere gezielt gestalten: Großes Interesse am Thema Führung

„Führung heißt: Einen Menschen so weit bringen, dass er das tut, was Sie wollen, nicht weil er muss, sondern, weil er es will.“ Mit den Worten des 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten, General Dwight David Eisenhower, eröffnete Prof. Brooke Shaughnessy den Workshop „Leadership in Academia. Evidence based leadership for women“. Führung, so die erfahrene Trainerin an der School of Management der Technischen Universität München und frisch ernannte Juniorprofessorin an der LMU, beginne mit Selbstreflexion – über Stärken und Schwächen, Ziele und Erwartungen, Werte, Standards und Anliegen.

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Die Teilnehmerinnen diskutierten das Thema Führung sehr lebhaft und – vor internationalem Hintergrund – aus unterschiedlichen Perspektiven. Foto: Marta Mayer, DESY Hamburg.

„Dem Thema Führung speziell für Wissenschaftlerinnen und auf Englisch wird noch immer zu wenig Beachtung geschenkt“, sagt Wiebke Kircheisen, Referentin für Gleichstellung am CUI. „Wir stellen auch immer wieder fest, wie wichtig es ist, Möglichkeiten zum Netzwerken anzubieten“, ergänzt Mirko Siemssen, Koordinator der PIER Helmholtz Graduate School. Gemeinsam mit den Sonderforschungsbereichen 676 und 925 sowie dem Frauenförderprogramm der Informatik für die MIN-Fakultät, Anna Logica, hatten CUI und PIER Doktorandinnen der MIN-Fakultät zu dem Workshop auf den Bahrenfeld Campus eingeladen.

Vorab hatte die Trainerin gezielt die Interessen der Teilnehmerinnen abgefragt: Dabei kristallisierten sich die Themenkomplexe Verhandlungen, Entscheidungskompetenz, „Managing Upwards“ und Einflussnahme als deutliche Schwerpunkte heraus – und sorgten in dem sehr gut besuchten Workshop schnell für lebhafte Diskussionen, zumal die Teilnehmerinnen aus einer Vielzahl von Ländern stammten und die Themen daher aus sehr  unterschiedlichen Perspektiven betrachteten. „Es wurde aber auch deutlich, dass sich viele Wissenschaftlerinnen immer wieder in Situationen wieder finden, für die sie eine individuelle Beratung wünschen. Da werden wir mit Coaching-Angeboten nachsteuern“, so Kircheisen.

Gerade beim Thema Verhandlungen unterscheidet sich die Herangehensweise von Männern und Frauen signifikant: 85 Prozent der Männer stimmten der Aussage zu, sie selbst würden ihren Wert für ein Unternehmen bestimmen und auf eine entsprechende Bezahlung drängen. Bei den befragten Frauen stimmten lediglich 17 Prozent zu, so die Forschungsergebnisse von Prof. Brooke Shaugnessy aus dem BMBF-Projekt “Selection and Evaluation of Leaders in Management and Academia – How do Men and Women differ?”

Für das Wintersemester 2014/15 entwickelte Kircheisen vermittelt durch das Career Center und in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Eppendorf und der MIN-Fakultät ein weiteres Modul mit vier eineinhalbtägige Workshops für fortgeschrittenere Wissenschaftlerinnen wie Postdoktorandinnen, Nachwuchsgruppenleiterinnen, Privatdozentinnen und Junior-Professorinnen. Der Fokus liegt wieder auf dem Thema Führung verbunden mit individuellen Schulungen. Kircheisen: „Uns ist es sehr wichtig, Wissenschaftlerinnen auf unterschiedlichen Stufen ihrer Karriere die Möglichkeit zu geben, sich auch auf diesem Gebiet wissenschaftlich fundiert weiter zu bilden und ihre Karriere gezielt zu gestalten.“