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Braucht es „Wissen vom Fass?“ Ja unbedingt

Eines hat „Wissen vom Fass“ garantiert erreicht: Der Veranstaltung am 15. Oktober ist es erfolgreich gelungen, das Augenmerk auf Themen der naturwissenschaftlichen Spitzenforschung zu richten.

„Ich erlebe die Stadt als ungeheuer wissenschaftsinteressiert“, hatte Prof. Jan Louis, Initiator des Abends, im Vorwege gesagt. Und die Resonanz der Gäste gab ihm Recht: Wenngleich „Wissen vom Fass“ manchen Kneipengänger unvorbereitet traf, so hatte sich das Gros anscheinend vorab informiert und gezielt eine der 30 Kneipen, ein Thema oder auch einen Vortragenden ausgewählt. Und trotz des engen Zeitrahmens zwischen 18 und 20 Uhr war es manchen gelungen, von einer Bar zur nächsten zu hoppen, um möglichst viel Naturwissenschaft mitzunehmen.

Wissen vom FassScience on Tap

Prof. Jan Louis (Universität Hamburg) brachte das Konzept aus Israel mit. Foto: DESY/Gesine Born

Prof. Louis war die Erleichterung noch am Abend anzusehen. Er war es schließlich, der das Konzept vom Weizmann Institut in Tel Aviv nach Hamburg geholt und seine Kolleginnen und Kollegen vom Fachbereich Physik, von DESY, dem SFB 676, CUI und PIER überredet hatte, das aus wissenschaftlicher Sicht fremde Kneipen-Terrain zu betreten. Doch keiner sollte vor geschlossenen Türen oder leeren Stuhlreihen stehen, keiner in interesselose Gesichter blicken. Im Gegenteil: Manche Bar hätte doppelt so viel Platz anbieten können, um dem Andrang gerecht zu werden. Am meisten profitierten aber vielleicht sogar diejenigen Vortragenden und Zuhörer, die im kleineren Rahmen zusammen saßen. Denn dort waren auch noch Details zu verstehen, die an anderen Orten im Kneipenrauschen untergingen. Vielfach entwickelten sich im Anschluss an den Vortrag Diskussionen, die so spannend waren, dass der Vortragende auf die Aftershow-Party im Schanzenviertel verzichtete.

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Prof. Georg Weiglein (DESY) und Postdoc Stefan Liebler (DESY) genossen die besondere Atmosphäre in der St. Pauli Museum Bar. Foto: DESY/Shruti Patel

Das Konzept – 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten fast zeitgleich in 30 Bars und Kneipen über ihre Arbeit – hatte auch die Medien hellhörig gemacht. Radio, Fernsehen und Zeitungen berichteten vorab ausführlich über das Event und schickten ihre Berichterstatter in die Kneipen. Die einen erlebten eine „lehrreiche und unterhaltsame Tour durch die Bars dieser Stadt“ (Hamburger Abendblatt), die anderen sprachen von einem „Kulturschock“ (Spiegel Online). Zwar rieb sich das Organisationsteam angesichts der Faktendarstellung und der Kommentierungen im Netz zum Teil verwundert die Augen, doch schaffte es die Veranstaltung auf diesem Weg bis zu einer Abstimmung in die Schweizer News-Website 20 Minuten. Auf die Frage „Braucht es Wissen vom Fass auch in der Schweiz?“ antworteten 84 Prozent von 785 Teilnehmern (Stand: 20.10.): „Ja unbedingt“.

Zum Weiterlesen:

20 Minuten: Astrophysik zwischen Tresen und Toilette

deutschland50israel.org: “Science on Tap” – science with a twist

(Die Website „de50il.org“ (deutschland50israel.org) ist ein Service der Frankfurter Societäts-Medien GmbH, Frankfurt am Main, in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, Berlin, und der Botschaft des Staates Israel, Berlin.)