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Neubau für CUI-Forschung in Förderung aufgenommen

33 Millionen für Forschungsneubau der Universität Hamburg: Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern hat das „Hamburg Advanced Research Centre for Bioorganic Chemistry (HARBOR)“ in die Förderung aufgenommen. Damit erhält CUI ein Forschungsgebäude auf dem Campus Bahrenfeld, um die Forschungsarbeiten zur zeitaufgelösten Strukturbiologie fortzusetzen. In ihm sollen neun Arbeitsgruppen mit ca. 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig sein, darunter 118 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in vier Abteilungen (Spektroskopie/Imaging, Strukturmolekularbiologie, Synthetische Chemie und Theorie).

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Zentrale Themen von HARBOR sind unter anderem der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Bewegung von Enzymreaktionen sowie die Transportmechanismen in Membranen und deren Einfluss auf Prozesse in einer Zelle. Bild: UHH/Arwen Pearson

Auf Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrates (WR) hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) am 24. Juni 2016 beschlossen, das Vorhaben „Hamburg Advanced Research Centre for Bioorganic Chemistry (HARBOR)“ in die Förderphase 2017 aufzunehmen. Mit dem geplanten Forschungsbau soll an der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der Universität Hamburg die Infrastruktur für Experimente mit ultrakurzer Zeitauflösung an molekularbiologischen Systemen geschaffen werden. Ziel ist es, Methoden zur gezielten Auslösung und Kontrolle von Prozessen in Einzelmolekülen mithilfe von Licht zu entwickeln, um diese Prozesse sichtbar zu machen und zu untersuchen.

Exzellenzcluster als Impulsgeber

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Dank HARBOR können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Zukunft nicht nur Filmaufnahmen von molekularen Prozessen in der Physik und der Chemie zeigen, sondern auch in der Biologie. Dadurch erfahren wir beispielsweise mehr über die Mechanismen in menschlichen Zellen. Das ist ein wichtiger Schritt, um Entstehung und Verlauf von Krankheiten noch besser zu verstehen. Ich freue mich sehr, dass der  Exzellenzcluster sich so hervorragend entwickelt hat und zum Impulsgeber für weitere Forschungsfelder in Hamburg geworden ist. Das neue Gebäude fügt sich hervorragend in die Exzellenz-Strategie für den Forschungscampus Bahrenfeld ein.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Der Forschungsbau ist von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung unserer Profilbereiche ‚Photonen- und Nanowissenschaften‘ sowie ‚Infektionsforschung und Strukturbiologie‘. Durch die thematische Ausrichtung, verbunden mit der auf dem Campus Bahrenfeld schon vorhandenen Expertise und Infrastruktur, bietet er die Chance, ein international einzigartiges Zentrum zur Erforschung molekularbiologischer Systeme und Prozesse aufzubauen. HARBOR wird überdies eine wichtige Brückenfunktion zwischen beiden Profilbereichen erfüllen.“

Ziel sind dynamische Gesamtbilder

Das HARBOR-Vorhaben entwickelte sich aus dem Exzellenzcluster „The Hamburg Centre for Ultrafast Imaging“ (CUI) und schließt direkt an die dortige Forschung zur atomar aufgelösten Strukturdynamik an. Dabei soll es vor allem um zwei zentrale Themen der aktuellen Forschung gehen: Zum einen um den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Bewegung von Enzymreaktionen und zum anderen um die Transportmechanismen in Membranen und deren Einfluss auf Prozesse in einer Zelle. Ziel ist es, von diesen Prozessen dynamische Gesamtbilder in verschiedenen Größenordnungen zu erstellen.

Die Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen einschließlich Großgeräten durch die GWK erfolgt auf Basis von Artikel 91a des Grundgesetzes und soll die Position der deutschen Hochschulen im nationalen und internationalen Wettbewerb verbessern. Die Mittel werden je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen. Jährlich stehen insgesamt 596 Mio. Euro bereit, davon 170  Mio. Euro für Großgeräte. Gefördert werden Bauten an Hochschulen mit einem Investitionsvolumen von mehr als 5 Mio. Euro. Der WR hatte auf seiner Frühjahrssitzung vom 13. bis 15. April 1016 seine Empfehlungen für die Aufnahme von Vorhaben in die gemeinsame Förderung von Forschungsbauten verabschiedet.