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Wissen vom Fass: Aktuelle Forschungsthemen mit Kneipen-Feeling

„Mein Kopf ist kein Teilchenbeschleuniger“, hat es eine Zuhörerin im Max & Consorten lachend auf den Punkt gebracht. Aber dennoch konnte sie den Ausführungen von Prof. Johannes Haller offensichtlich eine Menge abgewinnen: Sie gehörte zu den circa 80 Gästen in der Kneipe nahe dem Hauptbahnhof, die aufmerksam verfolgten, was es mit dem „Urknall im Labor“ auf sich hat, so der Titel von Hallers Vortrag.  Gemeinsam mit 45 weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beteiligte sich der Professor für Elementarteilchenphysik an der Universität Hamburg an der zweiten Runde von „Wissen vom Fass“. Das Ziel: Interesse für aktuelle Forschungsthemen wecken.

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CUI-Prof. Markus Drescher (Universität Hamburg) erklärte, wie man auch mit einer normalen Digitalkamera besonders schnelle Aufnahmen machen kann. Foto: Andreas Vallbracht

Zeitgleich sprachen 46 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 46 Kneipen im Hamburger Stadtgebiet zwischen Schenfeld und Wilhelmsburg, erzählten von ihren Projekten und beantworteten Fragen zu aktuellen wissenschaftlichen Zusammenhängen. Die Schirmherrschaft hatte wieder Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank übernommen. Gemeinsam mit Universitätspräsident Prof. Dieter Lenzen ließ sie sich im Café Hadleys auf den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Astrophysik bringen. „Wie laut war der Urknall?“, fragte dort Prof. Jan Louis. Der Initiator der Veranstaltung war am Weizmann-Institut in Tel Aviv, Israel, auf das Format aufmerksam geworden und hatte es 2015 nach Hamburg importiert. Die Idee ist es, Wissenschaft zu den Menschen zu bringen, Neugierde zu wecken und dabei zu zeigen, dass Wissenschaft Teil unserer Kultur ist – wie ein Gang ins Theater oder in die Kneipe.

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CUI-Postdoc Juliette Simonet (Universität Hamburg) brachte ihre Zuhörer an die Kältegrenze. Foto: Andreas Vallbracht

An erster Stelle steht daher nicht das absolute Verständnis, sondern das Interesse am Thema. Ähnlich wie der Zuhörerin im Max & Consorten ist es offenbar auch anderen ergangen. Mirjam Rüscher etwa schreibt im Hamburger Abendblatt über ihren Besuch im LUSTiS: „Ich gestehe, ich verstehe nicht wirklich alles, was Bressler erzählt. Es stört mich aber auch nicht. Denn ich fühle mich trotzdem gut unterhalten, es herrscht eine tolle Atmosphäre.“ Mit Hilfe von Laserpointer und Spaßbrille hatte European XFEL-und CUI-Wissenschaftler Christian Bressler beschrieben, wie schnelle chemische Reaktionen in einem Film festgehalten werden können.

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Christian Schwanenberger, Leitender Wissenschaftler bei DESY, nimmt das Geheimnis der schwarzen Materie unter die Lupe. Foto: Bente Stachowske

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Prof. Matthias Glaubrecht, Spezialist für die Biodiversität der Tiere (Universität Hamburg). Foto: Bente Stachowske

Andere hatten Muscheln dabei, Kugeln oder Sternenbilder, um ihre Forschung möglichst anschaulich zu erläutern. Der Gang in die Kneipe bereitete ihnen offenbar mindestens so viel Vergnügen wie den geschätzten 2000 Zuhörerinnen und Zuhörern.

„Wissen von Fass“ wird von DESY, der Universität Hamburg, CUI, dem SFB 676, dem Fachbereich Physik und PIER organisiert. Nächster Termin: 27. April 2017. Text: Adler